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Duales Studium – zwei Abschlüsse auf einmal

von Annette Albrecht

von taxspotting Redaktion 19. September 2019

Laura-Maria Prota absolviert ein duales Studium in Frankfurt am Main. © privat

Ein duales Studium bietet einen großen Vorteil: Am Ende hast du gleich zwei Abschlüsse erworben. Du hast sowohl den Bachelor als auch die Ausbildung zum Steuerfachangestellten absolviert. Allerdings setzt dieser Bildungsweg voraus, dass du in der Lage bist, in kurzer Zeit viel zu lernen.

Laura-Maria Prota aus Oberursel im Taunus hat sich für ein duales Studium entschieden. Sie wollte gern studieren, aber auch Praxiserfahrung sammeln. Außerdem ist der Weg zum Steuerberater über ein Studium schneller als über eine Ausbildung und Berufserfahrung. „Auch wenn ich noch nicht weiß, ob ich die Prüfung einmal ablegen werde, wollte ich mir die kürzere Möglichkeit offenhalten“, so die 23-Jährige.

 

Studienfach: BWL–Steuerberatung

Bereits auf dem Wirtschaftsgymnasium hatte sie den Leistungskurs Wirtschaftslehre belegt. Ihr schwebte schon da vor, im Studium auf Betriebswirtschaftslehre (BWL) oder Rechnungswesen zu setzen. Nun studiert sie bereits vier Semester BWL mit Schwerpunkt Steuerberatung.

Sie besucht dafür die Internationale Hochschule IUBH in Frankfurt am Main. Die Kosten für das Studium trägt die DBB DATA Steuerberatung. Außerdem bekommt Laura-Maria Prota ihre Fahrkarte bezahlt, damit sie von Oberursel nach Frankfurt pendeln kann. Und sie erhält einen monatlichen Lohn in Höhe von 300 Euro.

 

Hoher Aufwand für duales Studium

Das System der Hochschule ist stark verschult. Die Inhalte werden in Module unterteilt. Vier bis fünf davon gehören zu einem der sieben Semester Regelstudienzeit. Die Studierenden ähnlicher Fächer sitzen dabei zusammen in einer Klasse. „Wir sind 30 und nicht 1000 wie an einer normalen Uni. Da lernt man sich schnell besser kennen“, so Laura-Maria Prota. Ein weiterer Vorteil der kleinen Gruppen: „Wir haben einen engen Draht zu den Dozenten.“

Der Stundenplan deckt nicht immer fünf Wochentage ab. Es kann sein, dass die duale Studentin nur an drei Tagen zur Hochschule fährt. „Das heißt aber nicht, dass ich an den anderen frei habe. Um den Stoff zu schaffen, nutze ich sie zum Lernen oder zur Vorbereitung auf Klausuren.“

Ab dem zweiten Semester erfolgt laut Lehrplan bereits die Vertiefung in den Schwerpunktfächern. An der IUBH kann es passieren, dass dann die Lerngruppen zu klein werden. In solch einem Fall legt die Hochschule die Gruppen von verschiedenen Standorten zusammen. „Da ist man plötzlich in einer anderen Stadt. Aber man lernt neue Leute aus derselben Vertiefung kennen und kann sich auch mal über den Beruf austauschen“, meint Laura-Maria Prota.

 

Praxiserfahrung in der Kanzlei

Teil des dualen Studiums ist der Wechsel zwischen Hochschule und Betrieb. Für Laura-Maria Prota erfolgt der Wechsel wöchentlich. Die Praxis zur Theorie lernt sie bei der Niederlassung der DBB DATA in Frankfurt. Ihre dortigen Tätigkeiten sind auf das abgestimmt, was sie an der Hochschule gerade durchnimmt. „Wenn ich gerade die Einkommensteuer durchnehme, darf ich in der Kanzlei Einkommensteuererklärungen bearbeiten“, sagt sie.

Im 15-köpfigen Team fühlt sie sich gut aufgehoben. Ihr gefällt der freundschaftliche Umgang. Wenn sie Fragen hat, findet sie schnell den passenden Ansprechpartner. Doch sie hat durchaus den Ehrgeiz, es zunächst selbst zu versuchen. „Es macht Spaß, auch mal ins kalte Wasser geworfen zu werden.“

 

Für wen eignet sich ein duales Studium?

Laura-Maria Prota ist mit ihrer Entscheidung für ein duales Studium sehr zufrieden. „Jeder sollte sich vorher aber fragen, ob er das Arbeitspensum schafft.“ Denn es braucht viel Selbstdisziplin, um zu Hause zu lernen und im Seminar mitzuschreiben, damit der Stoff später wiederholt werden kann. Gleichzeitig gilt es, einen freien Kopf für die Arbeitswoche zu haben. „Besonders vor Klausuren gehört es auch dazu, sich nach der Arbeit in der Kanzlei noch einmal abends an den Schreibtisch zu setzen“, sagt Laura-Maria Prota. Wer dafür bereit und motiviert ist, dem empfiehlt sie, den Weg des dualen Studiums zu gehen. Aus ihrer Sicht bringt er mehr Vor- als Nachteile mit sich.

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