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Spezialisiert auf Landwirtschaft

von Annette Albrecht

von taxspotting Redaktion 08. August 2019

Steuerberater, die spezialisiert auf Landwirtschaft sind, sollten sich auch im Höfe- und Wegerecht auskennen. © Meinzahn/Getty Images/iStockphoto

Bei der DBB DATA in Visselhövede leitet Steuerberaterin Nicole Gedowski ein eigenes Team aus zehn Mitarbeitern und einem Auszubildenden. Die 39-Jährige ist spezialisiert auf Landwirtschaft. Neben einer langjährigen Erfahrung bringt sie die Zusatzqualifikation „Landwirtschaftliche Buchstelle“ mit. Was es damit auf sich hat, verrät sie im Interview.

 

Frau Gedowski, welchen persönlichen Bezug haben Sie zur Landwirtschaft?

Anders als viele Kollegen in der Steuerberatung, die landwirtschaftliche Klienten betreuen, stamme ich nicht aus einer Familie mit einem Hof. Mein Weg zu landwirtschaftlichen Themen begann ab 1999 während meiner Ausbildung zur Steuerfachangestellten. Mein Ausbilder war selbst Landwirt. In der Kanzlei hat er mich fast ausschließlich Aufgaben für landwirtschaftliche Betriebe bearbeiten lassen. Ich habe mich schnell in die Themen eingefunden. Mittlerweile gehören sie für mich zum Alltag.

 

Warum haben Sie die Zusatzqualifikation „Landwirtschaftliche Buchstelle“ erworben?

Das war ein langer Weg! Ursprünglich wollte ich nicht einmal Steuerberaterin werden. Nach der Ausbildung und der Weiterbildung zum Steuerfachwirt hatte ich genug vom Lernen und von Prüfungen. Doch schließlich habe ich mich doch dazu entschlossen, bestand das Examen und wurde im Februar 2010 zur Steuerberaterin bestellt. Als ich drei Jahre später zur DBB DATA wechselte, war dies damit verbunden, dass ich dort einen Kollegen beerben sollte. Dieser betreute in Visselhövede die Klienten aus der Agrarwirtschaft und hatte den Zusatz erworben. Das sollte ich daher auch und habe es gern gemacht. Denn ich wollte eigenverantwortlich arbeiten.

 

Welche Vorteile bietet der Titel einem Steuerberater?

Er zeigt auch nach außen, dass man sich spezialisiert hat. Landwirten vermittelt er von Beginn an das Gefühl, dass sie einen Steuerberater bekommen, der sie und ihre Probleme versteht. Außerdem ist der Titel besonders. Denn es gibt nicht viele Steuerberater, die sich auf Landwirtschaft spezialisieren. Solche Fachkräfte werden daher gesucht. Ich selbst wurde von einem Headhunter angesprochen und an die DBB DATA vermittelt.

 

Prüfung für Zusatztitel

Was mussten Sie tun, um den Titel von der örtlichen Steuerberaterkammer verliehen zu bekommen?

Ich habe bei meiner Steuerberaterkammer eine mündliche Prüfung abgelegt. Die Prüfer haben mir fast eine Stunde lang sehr unterschiedliche Fragen gestellt.

 

Wie haben Sie sich darauf vorbereitet und welches Spezialwissen brauchten Sie?

Über den Fachverband HLBS habe ich einen dreitätigen Lehrgang in Göttingen besucht. Dieser bereitet konkret auf die Prüfung vor. Das Steuerrecht unterscheidet sich zwischen landwirtschaftlichen Betrieben und Gewerbebetrieben nicht großartig. Doch in der Landwirtschaft kommen ein paar neue Sachverhalte hinzu, zum Beispiel das Höferecht. Damit musste ich mich in meinem Berufsleben erst einmal vertraut machen.

 

Spezialisiert auf Landwirtschaft bleiben

Bleibt der Zusatz das ganze Berufsleben bestehen oder muss er regelmäßig erneuert werden?

Wenn man die Prüfung bestanden hat, bleibt der Titel erhalten. Doch wie auch in anderen Bereichen des Steuerrechts gibt es immer wieder Änderungen. Das macht den Beruf ja auch so spannend. Ich besuche daher Fortbildungen wie Jahresseminare, Tagungen oder Lehrgänge, bei denen ich mich mit Kollegen austausche.

 

Würden Sie anderen Steuerberatern empfehlen, die Zusatzqualifikation zu erwerben?

Wer Interesse an Landwirtschaft hat, dem kann ich es sehr empfehlen. Und wer bereits familiäre Verbindungen zum Thema mitbringt, wird sich auch schnell hineinfinden können. Es ist zudem hilfreich, sich früh in die Thematik einzuarbeiten. In unserer Niederlassung können bereits Azubis ihren Schwerpunkt auf landwirtschaftliche Klienten legen.

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